„Sauleben" heißt der neue Ortsteil im Familienpark Sottrum. Gleich am Eingang steht ein trojanisches Schwein. Die Entstehungsgeschichte dieses Holzkubus' muss hier nicht nacherzählt werden. „Damit kommt man unerkannt in jede geschlossene Gesellschaft", erklärt Museumsdirektor Peter Deicke.
In „Sauleben" gehören Kunst und Grunzen einfach zusammen. Im Stall der Zwergschweine etwa hängt das berühmte Bild „Frau mit Pfoten", das an die Mona Lisa aus dem Louvre erinnert. Es ist aber erst 1974 entstanden.
Die Kammer gleich nebenan bewohnt ein großer Künstler dieser Zeit: Françoise Pietrain. Bekannt durch seine Werke „Der Klang der steinernen Düfte", „Traumsprung kosmischer Schatten" und „Das Geheimnis der Pyramide", um nur einige zu nennen. Das Bildnis der Mannschaft der Bremer Stadtmusikanten (mit Schwein) stammt indes nicht aus seiner Werkstatt. Mit den Plakaten „Perlen für die Säue", „Esst mehr Tofu" und „Nie mehr hinken für Schinken" macht das Husumer Protestschwein auf sich aufmerksam. Und die kleine Camilla besticht ihr Publikum als Drogensuchschwein.
Ob die Ausstellung einen tieferen Sinn hat? Nun ja. Peter Deickes Ziel: „Eine Behinderung der Ernsthaftigkeit." Das Schweineziel: „Esst mehr Tofu!"